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Wannenkapelle

Die Wallfahrtskapelle "Maria Hilf" auf dem Wannenberg bei Meßhofen kann auf eine längere Geschichte zurückblicken. Auch wenn bis zur Säkularisation das gläubige Volk zum Gnandenbild Maria Major nach Schießen pilgerte, so hat sich die Wannenkapelle vor allem seit dem 19. Jahrhundert zu einem volkstümlichen Gnadenort in Schwaben entwickelt.

Der Ursprung der Wallfahrt geht in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges zurück. In der Klosterchronik wird überliefert, dass P. Franziskus Doser im Kloster zurückblieb, obwohl die andere Patres vor den Schweden geflohen waren. Als Bauer verkleidet, wollte er in der harten Zeit des Krieges dem ausgeplünderten Volk als Seelsorger beistehen. Bei einem erneuten Einfall des Feindes hatte er versucht, zu entkommen; aber er wurde gefasst und am Wannenberg an einer Eiche aufgehängt.

Der Chronist erzählt nun, dass ihm Maria, die Mutter Gottes, zu Hilfe eilte und ihn davor bewahrte, vom Strick erdrosselt zu werden. Schließlich kehrte einer der sechs Schweden zurück und durchschnitt den Strick. Das Deckenfresko im Chorraum der Kapelle zeigt diese Begebenheit. Pater Franz Doser wurde 1661 Abt von Roggenburg. Erst kurz vor seinem Tod, 1677, offenbarte er einem Mitbruder die wunderbare Errettung durch die Hilfe Mariens und ihre Voraussage, dass er später Abt des Klosters werde. Sein Nachfolger, Abt Adalbert Rauscher, ließ an der bezeichneten Stelle im Wald eine kleine Kapelle errichten.

Der letzte Reichsprälat von Roggenburg, Abt Thaddäus Aigler, ließ die Kapelle neu gestalten. Seit dieser Zeit kamen immer mehr Gläubige zur Kapelle im Wald, um vor dem Maria-Hilf-Bild von Konrad Huber zu beten. Unter Pfarrer Joseph Zanker wurde die Wannenkapelle im Jahr 1845 schließlich neu gebaut. Der Wannenberg gehört eher zu den kleinen und verborgenen Pilgerorten. Gerade das aber macht den Reiz dieser Wallfahrt aus. Im Stillen und Verborgenen finden Menschen seit Jahrhunderten bei Maria Trost und Kraft. Die Prämonstratenser-Chorherren des nahen Klosters Roggenburg betreuen seit dem Jahr 1982 wie ehedem die Wallfahrt und laden auch Sie herzlich ein, beim Gnadenbild zu verweilen und zu beten!